Montag, 9. Juli 2012

Planetary Resources und die Kickstarter-Kampagne fürs eigene Weltraumteleskop


Es gibt Neuigkeiten von den Asteroidenschürfern bei Planetary Resources: Das Unternehmen von Peter Diamandis und Eric Anderson knobelt an einer Kickstarter-Kampagne für seine Weltraumteleskope, also einem Crowdfunding-Prozess, bei dem sich jedermann mit überschaubaren Beiträgen an der Finanzierung beteiligen kann. 

Planetary Resources, zur Erinnerung, will binnen zwei Jahren die ersten privaten Weltraumteleskope starten, um danach via Sondenschwärmen auf Asteroiden nach Edelmetall und Wasser zu schürfen. (Mehr über Planetary Resources hatte ich hier geschrieben.)


Quelle: Planetary Ressources


Die Kickstarter-Idee enstand nicht zwingend, weil sie das Geld so dringend bräuchten - zu ihren Investoren zählen ja immerhin auch Eric Schmidt und Larry Page von Google. Als Aktion hängt das eher irgendwo zwischen Community-Bindungsmaßnahme und zusätzlicher Kapitalgenerierung, um mehr Dampf zu machen. Die Idee ist nämlich, Nutzern gegen Geld entweder Nutzungszeit der Weltraumteleskope (namens Arkyd-100) zur Verfügung zu stellen oder gleich weitere zu bauen.


Im Blog hat Planetary Resources jedenfalls schon mal Ideen gesammelt und abstimmen lassen. Die Gedankenspiele beginnen dabei bei 100 US-Dollar Einsatz, um eins der kleinen Teleskope auf einen beliebigen Punkt im Raum oder auf der Erde richten und ein Foto machen zu können. Nach freier Wahl, was dann natürlich von irgendwo zwischen "Ich kann dein Haus von hier oben sehen" über den eigenen Galaxien-Schnappschuss bis zu Satelliten-Spannen reichen kann.

Nächste Idee ist das Miniaturmodell eines der Arkyd-100-Teleskope zum auf den Schreibtisch stellen. Wer nicht nur mit dem Modell rumspielen will, könnte auch bis zu einem halben Tag an den Kontrollen eines der Teleskope sitzen. Und wenn sich genug Weltraumverrückte finden, kriegen wir sie auch ein eigenes Teleskop. Gemeinsam in den Orbit, Weltraumerkundung als Gruppenprojekt. (Wobei ich an Planetary Resources' Stelle von jedem, der an den Satellitenkontrollen dann irgendwas von "Houston, wir haben ein Problem" faselt, noch mal extra Bußgeld verlangen würde.)

Lassen wir es mal Peter Diamandis erklären:

Das würde den Begriff private Raumfahrtprojekte in ganz neue Dimensionen bringen. Ich finde das eine sehr charmante Idee. Und geboren ist sie nicht nur aus dem Geschäftssinn von Diamandis (den hat er allerdings auch in ausgeprägter Form), sondern aus dem ehrlichen Enthusiasmus für Weltraumprojekte. Denn die Nerd-Dichte bei Planetary Resources zeigt sich schon daran, warum ihre diversen Raumgeräte den Namen Arkyd tragen: Arkyd Astronautics war der Name des Unternehmens, als es noch im Tarnkappenmodus lief. Und der wiederum ist eine Hommage an Arakyd Industries - das Unternehmen, das im Star-Wars-Universum die Drohnen herstellt.

Da bin ich nicht selbst drauf gekommen, das erklärt Chris Lewicki, President und Chief Engineer von Planetary Resources, detailgenau im Blog:
"Arakyd Industries was originally a supplier of exploration droids, its most noteworthy achievement being the Viper probe droid model, which the Empire used to locate the Echo Base on the planet Hoth in Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back. The Viper model was based on the success of Galalloy Industries early probe droids – the first true probe droids to search planets and asteroids for valuable resources, such as metals to fuel the processing plants of industry."

Klar soweit? Hab ich erwähnt, dass Lewicki von der NASA kommt und Flight Director bei den Marsmissionen für die Rover Spirit und Opportunity war?

Nerds im Weltraum.

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