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Freitag, 3. August 2012

Netzespresso: Die Sinnkrise des leeren OlympicSeat als Social-Media-Benchmark

Irgendwie bekommt man langsam den Eindruck, die ganze Welt geht auf Twitter. Mit Ausnahme solch gallischer Dörfer wie Deutschland, versteht sich. Hier sind's ja gerade mal sieben Prozent der Internetnutzer. Dafür tummeln sich inwischen Hunde, Katzen und jetzt auch ein leerer Stuhl auf Twitter - der OlympicSeat beklagt dort seine tiefe Sinnkrise, weil er sich so leer fühlt. Schöner satirischer Kommentar über die haufenweise leer bleibenden Sitzplätze bei den Olympischen Spielen in London.

Der leere Stuhl auf Twitter.
Der leere Stuhl teilt seine existentielle Krise inzwischen mit mehr als 20000 Followern. Das ist für runde 20 Tweets durchaus beachtlich, auch für eine Satire-Idee, die sich problemlos in 140 Zeichen erklären lässt.

Gleichzeitig stellt das irgendwie auch einen schönen Benchmark für den Nächsten dar, der sich mit halbgaren Metriken über seine tollen Social-Media-Erfolge freut.

Ich seh es direkt vor mir:
"Wir haben 10000 Follower auf Twitter!" - "Ein leerer Sitz hat doppelt so viele."

Man mag einwenden, dass das kein sinniger Vergleichswert ist, kein Benchmark, um Erfolge zu messen. Das aber sind oberflächliche Metriken als Erfolgszahlen auch nicht - die Zahl der Fans oder Follower stellt kein hinreichendes Kriterium dar.

Daher hätte es für mich durchaus Charme, Leute, die mir mit sinnlosen Benchmarks kommen, meinerseits in leeren Stühlen zu messen.

Für Klickzahlen-Jünger haben wir dank AdAge ja bereits als Benchmark die Click-Through Rate von komplett aus Weißraum bestehenden Anzeigen, Video Views für Clips, die Farbe beim Trocknen zeigen, gibt es auch. 

In dieser Reihe kann ein leerer Stuhl doch gut noch Platz nehmen.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Wenn Werbeprofile schiefgehen – Mein Freemail-Dienst hält mich für einen Serienkiller


Die Daten, die jeder von uns so online hinterlässt, sagen einiges über uns aus. Eigentlich. Aus dieser Datenflut lässt sich durch Profilierung, Cookies, Targeting einiges herauslesen, Werbung aussteuern, für die wir genau im definierten Zielsegment liegen. Eigentlich.

Deshalb wurde ich stutzig, als ich im Logout-Bereich meines Freemail-Dienstes zufällig folgendes Werbemotiv sah: 

 
"Befriedigen Sie jetzt Ihre Lust auf fremde Haut"? Tschuldigung, was? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir weckt das eher Assoziationen an Buffalo Bill als an Seitensprünge. Und damit meine ich nicht den skalpierenden Wildwest-Showman, sondern den Psycho aus Schweigen der Lämmer. Den, der Frauen die Haut abzieht, um sich eine Weste draus zu schneidern. 

Daraus folgt für mich die unangenehme Erkenntnis: Mein Freemaildienst-Vermarkter United Internet Media hält mich offenbar für einen Psychopathen, einen verkappten Serienkiller. Das kränkt irgendwie.

Montag, 14. November 2011

Catvertising oder Katzen-Content galore

Mir ist aufgefallen, dass dieser Blog bislang kriminell unterversorgt ist mit Katzen-Content.

Daher: Catvertising - der neue Werbetrend!
Wieso komplexe Werbeformate entwickeln, wenn es doch Katzen-Clips gibt.

"No one wants to see ads anymore. They want cat videos."



Grandios gemachte Satire.

Die neben der üblichen Trend-Hinterherhechelei auch wunderschön die Faszination mit Katzen-Content aufspießt. Denn wir wissen ja: Das Internet ist eine hochentwickelte Technologie zum Austausch von Katzenbildern und -Clips.

Man denke nur an den Erfolg von I Can Haz Cheezburger oder auch Sascha Lobos Analyse, welche Art von Content die Startphase von Google+ dominiert hat. Und als Mem taugt Katzen-Content eh.

Insofern ein absolut Nullen-und-Einsiges Thema - und ideale Gelegenheit, hier den bislang fehlenden Katzen-Content nachzuliefern.

Wo die Realität den Witz einholt:

Die Agentur John St. ist im Übrigen echt, die im Video mitspielenden Leute auch. Warum die das machen? Erstens gehören schräge Ideen in einer Werbeagentur dazu. (Ihre Whisky-Werbespots etwa sind auch gemein lustig.)

Zweitens: Der Clip hat sechsstellige Abrufe auf YouTube - Ihr Projekt-Reel und alles andere im eigenen Agentur-Account bringt es nur auf vierstellige Werte. Und spätestens jetzt wisst auch ihr, dass es John St. gibt. Als Werbung oder Marketing in eigener Sache also eine erfolgreiche Aktion.

Das wiederum läge voll auf der Linie des Videos, was die Effektivität von Katzen-Content gegenüber anderer Werbung angeht.