In seinem Science-Fiction Roman Ubik hat Philip K. Dick eine
Welt beschrieben, in der man für so ziemlich alles zahlt: Damit die eigene
Wohnungstür sich öffnet, die Dusche anspringt, der Kühlschrank aufgeht. Alles
kostenpflichtig, was die Geräte ihrem Besitzer auch mitteilen. Microypayment
und Sprachsteuerung in einem Buch aus dem Jahr 1969.
"He therefore vigorously strode to the apt door, turned the knob and pulled on the release bolt. The door refused to open. It said, 'Five cents, please.'"
Würde er es heute schreiben, die Wohnungstür wollte wohl
nicht fünf Cent, um sich zu öffnen. Sondern einen Share auf Facebook und fünf
Likes.
"Joe Chip hat seine Tür geöffnet." – G.G. Ashwood und vier anderen gefällt das.
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"In deinem Freundeskreis ist doch noch Platz für uns." Bild: Marvin Siefke / Pixelio.de |
Denn die Sozialisierung des Webs greift immer weiter um
sich. Egal, ob man Konzertkarten kauft oder Socken, Videos ansieht oder
Nachrichten liest, überall poppen Facebook Connect und dessen Vettern auf: "Teil das doch mit deinen Freunden!" "Poste doch dieses Produkt!"
Von E-Commerce über Portale zu Medienauftritten und Apps:
Jeder will unseren Freunden vorgestellt werden, egal um welches Produkt oder
welchen Dienst es geht. Die Social-Connect-Integration ist die Digitaluhr unserer Zeit. So wie in den 80ern und 90ern einfach überall eine Digitaluhr
eingebaut wurde, ist es jetzt Facebook Connect.
Und das fängt an zu nerven. Gewaltig.