Neuestes Spiel der Analysten im Mobilfunkbereich scheint das Runterstufen von Prognosen zu sein. Vielleicht wollen sie ihren Kollegen in den Rating-Agenturen den Spaß ja nicht allein lassen.
Jedenfalls wurden - wie sich etwa beim Guardian nachlesen lässt - inzwischen aus den mal von Unternehmen wie Pacific Crest fürs Weihnachtsgeschäft prognostizierten 2 Millionen verkauften Exemplaren von Nokias neuem Smartphone Lumia 800 weniger als 400.000.
Aua.
Das ist vermutlich für Analysten weitaus peinlicher als für Nokia und Microsoft (das Lumia ist das erste Nokia-Phone mit Windows Phone 7). Dennoch sind diese Zahlen - so sie zutreffend sind - vom großen Wurf und dem Befreiungsschlag weit entfernt. Was mich jetzt nicht überrascht, meine Meinung zu dem Thema habe ich hier schon im Post Microsoft, Nokia und das hoffnungslose Erfolgsprodukt Windows Phone 7 zum Besten gegeben. Das Lumia 800 kann und wird den Smartphone-Markt nicht aufrollen.
Natürlich muss der Verkauf des Lumia erst noch anlaufen und die Kinderkrankheiten beseitigt werden. Und Marktanteile entstehen nicht über Nacht. Im Weihnachtsgeschäft hier aber entsprechend wenig punkten zu können, muss so und anders wehtun. Immerhin 16 Prozent der Deutschen haben laut Bitkom fürs Fest Smartphones oder Handys auf der Geschenkeliste. Von denen wird keiner sein neues Gerät angewidert in sechs Monaten wegschmeißen und freudejauchzend ein Lumia erstehen.
Und mit Blick auf die Marktanteilsentwicklung von Nokia ist es geradezu putzig, trotzig zu verkünden, dass sich das Lumia in Großbritannien in der ersten Woche besser verkauft habe als alle anderen Nokia-Smartphones in der jüngeren Vergangenheit.
Das kann ja schließlich nicht weiter schwer sein.
Eine Spielwiese zu den Themen Digitale Medien, Technologie, Social Media, Mobile, App Economy, E-Commerce, Netzpolitik und Zukunftstrends, garniert mit Analogien zum digitalen Leben. Vorsicht, freilaufender Sarkasmus.
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Dienstag, 29. November 2011
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Microsoft, Nokia und das hoffnungslose Erfolgsprodukt Windows Phone 7
Da sind sie also, die neuen Nokia-Modelle. Die Mobiltelefon-Baureihen, mit denen der frühere Marktbeherrscher, der in grauer Vorzeit auch mal Gummistiefel hergestellt hat, wieder ins Trockene finden will.
Viel war die Rede davon, dass Nokia (dessen Handys sich nicht mehr gut verkaufen) und Microsoft (dessen Betriebssystem Windows Phone sich nicht gut verkauft) jetzt zusammen den Markt richtig angreifen werden. Zugegebenermaßen führten diese Reden im Wesentlichen die Unternehmen selbst.
Was in diesem Zusammenhang interessant zu sehen ist: Als Hoffnung benennt Nokia nicht die ersten Windows-Phone-Geräte mit Partner Microsoft. Denn die heißen Lumia. Die billigere Baureihe für den asiatischen Markt, die tatsächlich noch auf Symbian setzt, heißt dagegen Asha, was Hoffnung bedeutet.
Das bitte auf der Zunge zergehen lassen.
Natürlich eine gemeine Beobachtung, die aber zu den verhaltenen Reaktionen auf die Lumia-Geräte und Windows Phone 7 selbst erst einmal passt.
Windows Phone 7 fliegt halt nicht, und das hat viel mit Microsofts Vorgehen zu tun.
Folgendes grandioses Zitat hat Achim Berg, globaler Marketing-Chef für Windows Phone, der WiWo geliefert: "Wir haben entschieden, dass wir im Handymarkt erfolgreich sein werden, früher oder später. Wir brauchen keinen Plan B."
Ah ja. Die Amateure da draußen mühen sich ab mit Innovationen, tüfteln genaue Strategien aus, analysieren den Markt und seine Bewegungen.
Microsoft dagegen entscheidet einfach, dass sie Erfolg haben werden.
Das erklärt so einiges.
Nicht falsch verstehen: Windows Phone ist eigentlich keine schlechte Plattform, und die Lumias sind vielleicht auch ganz brauchbar - mit den Geräten selbst muss ich mich noch auseinander setzen.
Aber Microsoft lässt den Biss vermissen, der nötig wäre, und den Apple sowie Teile des Android-Lagers zeigen.
Das zeigt sich auch daran, wie man die Geräte an den Kunden bringen will. Auch wenn Nokia hier richtig viel Geld in die Hand zu nehmen verspricht.
So sieht einer der Spots für Lumia aus:
Das haut mich jetzt nicht wirklich vom Hocker.
Ist aber immerhin nicht so sinnfrei wie die Kampagne für Sony Ericssons Xperia Ray.
("Mit unserem Handy kannst du tolle Fotos schießen!". Super. Ist das das einzige Feature an eurem Smartphone, das überzeugt? Dann viel Vergnügen mit der MySpace-Zielgruppe.)
Viel war die Rede davon, dass Nokia (dessen Handys sich nicht mehr gut verkaufen) und Microsoft (dessen Betriebssystem Windows Phone sich nicht gut verkauft) jetzt zusammen den Markt richtig angreifen werden. Zugegebenermaßen führten diese Reden im Wesentlichen die Unternehmen selbst.
Was in diesem Zusammenhang interessant zu sehen ist: Als Hoffnung benennt Nokia nicht die ersten Windows-Phone-Geräte mit Partner Microsoft. Denn die heißen Lumia. Die billigere Baureihe für den asiatischen Markt, die tatsächlich noch auf Symbian setzt, heißt dagegen Asha, was Hoffnung bedeutet.
Das bitte auf der Zunge zergehen lassen.
Natürlich eine gemeine Beobachtung, die aber zu den verhaltenen Reaktionen auf die Lumia-Geräte und Windows Phone 7 selbst erst einmal passt.
Windows Phone 7 fliegt halt nicht, und das hat viel mit Microsofts Vorgehen zu tun.
Folgendes grandioses Zitat hat Achim Berg, globaler Marketing-Chef für Windows Phone, der WiWo geliefert: "Wir haben entschieden, dass wir im Handymarkt erfolgreich sein werden, früher oder später. Wir brauchen keinen Plan B."
Ah ja. Die Amateure da draußen mühen sich ab mit Innovationen, tüfteln genaue Strategien aus, analysieren den Markt und seine Bewegungen.
Microsoft dagegen entscheidet einfach, dass sie Erfolg haben werden.
Das erklärt so einiges.
Nicht falsch verstehen: Windows Phone ist eigentlich keine schlechte Plattform, und die Lumias sind vielleicht auch ganz brauchbar - mit den Geräten selbst muss ich mich noch auseinander setzen.
Aber Microsoft lässt den Biss vermissen, der nötig wäre, und den Apple sowie Teile des Android-Lagers zeigen.
Das zeigt sich auch daran, wie man die Geräte an den Kunden bringen will. Auch wenn Nokia hier richtig viel Geld in die Hand zu nehmen verspricht.
So sieht einer der Spots für Lumia aus:
Das haut mich jetzt nicht wirklich vom Hocker.
Ist aber immerhin nicht so sinnfrei wie die Kampagne für Sony Ericssons Xperia Ray.
("Mit unserem Handy kannst du tolle Fotos schießen!". Super. Ist das das einzige Feature an eurem Smartphone, das überzeugt? Dann viel Vergnügen mit der MySpace-Zielgruppe.)
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