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Dienstag, 9. September 2014

Netzespresso: Was wir finden, wenn wir verloren gehen

Mit technischen Fortschritten und der Digitalisierung unseres Alltags gewinnen wir nicht nur viel hinzu, wir verlieren auch Dinge. (Nein, keine Sorge, das wird kein technologiekritischer Post. Instrumente sind selten schuld daran, wie man mit ihnen umgeht.)

Der britische Science-Fiction-Autor Charles Stross hat einen dieser Verluste als Nebengedanken in seinem Roman Halting State aufgegriffen: Die nächste Generation wird nicht wissen, wie es sich anfühlt, sich in einer fremden Stadt, fremden Gegend zu verirren. Weil sie immer wissen werden, wo sie sind. 

Der Verlust des Sich-Verirrens und die Implikationen dieses Konzepts finde ich einen spannenden Gedanken. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von GPS-Navigation auf Mobilgeräten. Ich finde es großartig, in fremden Umgebungen dank Smartphone von A nach zu B zu kommen, ohne mit Karten oder anderem Krempel hantieren zu müssen. Noch großartiger mit Sprachausgabe, weil man dann ungestört die Umgebung mitbekommt.

Drift - Eine App zum Verlorengehen. Bild: Screenshot.


Aber die genaue Verortung und Zielführung kann den Blick verengen. Menschen, die die Welt durch ein Display wahrnehmen, hat jeder schon zur Genüge gesehen.

Der Verlust von Unsicherheit kann ebenfalls den Blick und die Gedanken verengen. Der Fokus auf ein Ziel lässt die weitere Umgebung verschwimmen. Mit negativen Folgen, nicht umsonst geht es bei Ideenfindungsprozessen darum, nicht nur eine Lösung zu finden und sich auf der auszuruhen, sondern möglichst verschiedene Blickwinkel einzunehmen.

Wie gewinnt man nun Unsicherheit zurück?

Sonntag, 7. Juli 2013

Netzespresso: Wake up and hear the Coffee

Da bin ich wieder, nach urlaubs- und arbeitsbedingter Pause. Starten wir mit neuem Schwung und dazu passend mit etwas, das die Kreativität anregen soll: Kaffee. Der Grundtreibstoff für die meisten Medienmenschen (und nicht nur für Menschen aus diesem Branchensegment) löst biochemisch betrachtet die Bremsen im Hirn, wie es James Hamblin bei The Atlantic formuliert. 

(Als Reaktion auf den New-Yorker-Text How Caffeine Can Cramp Creativity im Übrigen, derartige Attacken kann man ja schließlich nicht unkommentiert lassen.)
(Ja, für intellektuell gehobene Medien wie den New Yorker oder The Atlantic ist sowas eine Grundsatzdebatte.)
Bild: Screenshot von Stoccos Clip Huge Coffee.


Jedenfalls: Das Erlebnis einer Tasse Kaffee ist zumeist ein im wesentlichen geschmackliches, auch noch ein olfaktorisches ("Wake up and smell the Coffee"). Der Tonkünstler Diego Stocco allerdings macht daraus ein audiovisuelles Happening. Als kleines Pausenprojekt hat er den Soundtrack zum Morgenkaffee produziert. 

So klingt eine Tasse Kaffee:



Diego Stocco - Huge Coffee from Diego Stocco on Vimeo.

Kaffee als multisensorisches Erlebnis. Eine Seite, von der man sein Heißgetränk sonst eher selten kennenlernt. Und ein gutes Beispiel dafür, was es mit offenen Augen und Ohren alles an Details um uns herum zu entdecken gibt.