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Sonntag, 26. Oktober 2014

Netzespresso - "Ambition" oder Wie Magier für den Weltraum werben

Rosetta übersetzen. Es hat einen gewissen Witz, dass die European Space Agency bei der Kampagne für ihre Kometenmission auf Storytelling setzt, einen Science-Fiction-Kurzfilm als Instrument wählt. Und es ist auch schlüssig. Denn der Witz an Storytelling-Ansätzen wiederum besteht darin, eine gute Narration zu finden, um Menschen Dinge nahe zu bringen, die komplex, abstrakt oder schwer zugänglich sind.

(Gut, im Fall vom Einsatz im Marketing kann es auch um Dinge gehen, die schlicht langweilig oder komplett überflüssig sind, aber das führt jetzt zu weit.)

Der Kurzfilm Ambition übersetzt also die Rosetta-Mission, besser gesagt: Ihren Kern und den der ESA. Warum schießt man eine Sonde ins Weltall, die einen Kometen abfängt und einen Roboter auf ihr landen lässt? Wieso investiert man über zehn Jahre und über eine Milliarde in so ein Projekt, in Raumfahrt generell?


Bild: Ambition Still.

Die Antwort lässt Regisseur Tomek Baginski einen Meister und dessen Lehrling geben. Zwei Magier, die auf einer unirdisch wirkenden Landschaft über Strebsamkeit, den Ursprung des Lebens und Kometen reden. (Gut, was heißt Magier. Zwei Wesen im Besitz von Technologien oder Kräften, die weit genug entwickelt sind, um wie Magie zu wirken.)

Es ist nicht einfach ein simpler Erklärclip, sondern ein Kurzfilm, der atmosphärisch gekonnt eine Sci-Fi-Geschichte um die Basisfakten herum erzählt.





Donnerstag, 26. April 2012

Planetary Resources: Eric Schmidt & Co. finanzieren Asteroidenbergbau für die Zukunft

Ich weiß nicht mit Sicherheit, ob die Google-Bosse Larry Page und Eric Schmidt früher Asteroids gespielt haben. Was ich aber weiß: Beide zählen zum Investorenkreis von Planetary Resources, einem neu präsentierten Unternehmen, das sich dem privatwirtschaftlichen Weltraumbergbau verschrieben hat. Die Gründer Peter Diamandis und Eric Anderson, via X Prize Foundation und Space Adventures Pioniere bei Konzepten für kommerziellen Raumflug, wollen mit dem neuen Unternehmen binnen zwei Jahren die ersten Teleskope ins All schießen. Das mittelfristige Ziel besteht darin, in erdnahen Asteroiden nach Edelmetallen und Wasser zu schürfen und so Milliarden in die Weltwirtschaft zurück zu pumpen.



Auch wenn die Space Shuttles der NASA ihre letzten Flüge hinter sich haben: Das Weltraumabenteuer geht also weiter. Getrieben von Tech-Milliardären.

Sonntag, 27. November 2011

Augmented Reality über Kontaktlinsen - Das Netz auf der Netzhaut

Ein Team amerikanischer Wissenschaftler lässt Kaninchen "Ich sehe was, was du nicht siehst" spielen. Genauer: Sie haben an ihnen eine Kontaktlinse für Augmented Reality getestet. Also eine Linse, die zusätzliche digitale Elemente ins Sichtfeld einblenden kann.

Zugegebenermaßen eine, die bislang einen ganzen Pixel zustande bringt. Und noch ist auch nicht praktisch geklärt, wie aus den Pixeln ein tatsächlich fokussierbares Bild entstehen soll. Trotzdem ist es ein erster Mosaikstein für die Szenarien, die Wissenschaftler wie Michio Kaku entwerfen: Das Netz auf der Netzhaut, die komplette, bruchlose Verdrahtung mit dem Web via Augmented Reality als Teil unseres Alltags. Direkt ins Sichtfeld schwimmende Google-Suchergebnisse zu meiner Umgebung durch ein Zwinkern.

Wie das aussehen könnte, hat er The Daily erzählt:


Das mit der Kontaktlinse hat The Daily auch vertextet: Hier.

Man sollte dazu wissen, dass sich Kaku auf einen Zeitraum innerhalb der nächsten 20 Jahre bezieht. Und dabei so weit extrapoliert, dass er eigentlich auch sagen könnte, mit einem Augenverdrehen lassen sich dann auch Zusatzinformationen zu den an mir vorbeifliegenden Schweinen abrufen.

Interessant ist das Thema und der Kontaktlinsentest trotzdem, als Schritt hin zu Szenarien, wie sie etwa die Science-Fiction-Autoren Warren Ellis in Doktor Sleepless nebenbei oder Charles Stross als wesentlichen Teil in Halting State und Rule 34 verwenden. Wer Stross nicht aufgrund seiner Bücher kennt, dem ist er in der letzten Zeit unter Umständen durch seine Sezierung von Klout begegnet.

In der Welt von Halting State und Rule 34 jedenfalls sind Displaybrillen, über die jeder ständig in verschiedenen Layern via Augmented Reality Zusatzinformationen zur Welt um ihn herum bekommt, völlig normal. Da dient dann auch mal der Coffeeshop als Büro, weil der digitale Papierkram genausogut von da erledigt werden kann, Polizisten sehen neben jedem Klingelschild die Akte der betreffenden Person und Smartphones haben verschiedene Personas für den beruflichen oder dienstlichen Gebrauch. Die erweiterte Realität wird so im Wortsinn Teil der Wirklichkeit, des Normalen.

Halting State ist auch ansonsten lesenswert, aber gerade das Szenario finde ich interessant - und wie darin dargestellt wird, welche Auswirkungen diese Technik auf Alltag und Gesellschaft haben würde. Für mich eine durchaus faszinierende Frage. Unabhängig davon, inwieweit man glaubt, dass es so kommen wird oder was man davon hielte.

Vor einigen Jahren hat auch kaum einer ernsthaft geglaubt, dass wir alle mit Smartphones rumrennen werden und jederzeit über ein Gerät in der Hosentasche mit dem Internet verbunden sind. Wir sind noch mittendrin, die Auswirkungen dessen zu erkunden - auch, weil dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wobei Displaybrillen mir zum einen naheliegender erscheinen und zum anderen auch lieber wären als Kontaktlinsen.

Vielleicht sehen Kaninchen das aber anders.