Das hier wird jetzt etwas untypisch für Von Nullen und Einsen. Es ist eine kleine Fingerübung, ein begleitender Reisebericht meines London-Ausflugs. Ich bin beim besten Willen kein Reiseblogger, aber ich fand es als Testlauf interessant.

Willkommen im digitalen London. Die
Zugfahrt vom Flughafen in die Stadt begleitet einer von drei eigens für
die Strecke geschaffenen Musik-Tracks. Der Espressivo-Remix von The
Milk, angelegt auf die halbstündige Fahrzeit, vom Smartphone als
Soundtrack zur vorbeiziehenden englischen Landschaft auf die Ohren
geliefert. Einen der Tracks gibt es kostenlos dazu, wenn man die
Express-Tickets online bucht.
Ein Konzept, das bei der Deutschen Bahn kaum vorstellbar ist. Zu London wiederum passt es. Eine Stadt, die weitaus vernetzter und digitaler ist als ihre deutschen Vettern. So ziemlich zu allem lassen sich hier online Tickets bestellen. Und das ist kein "wir müssen’s halt auch anbieten", sondern der explizit empfohlene, meist mindestens zehn Prozent günstigere Weg.
Als Nahverkehrs-Ticket gibt es die elektronische Oyster-Card, mit der man bei Fahrten nur ein- und auschecken muss. Das sinnvollste Ticket wird dann automatisch abgerechnet. Kein Kartengefriemel, kein Aufwand. Das spart Zeit, Geld und Nerven. Und ist hier völlig normal. Die Vernetzung gehört zu Londons Alltag. Davon kann Deutschland sich noch einige dicke Scheiben abschneiden.
Das waren die Anstöße zu diesem Versuch – einem digitalen Reisebericht, bestehend aus Notizfragmenten, die ich während der Reise festhalte. Denn diese Form scheint passend zu London wie auch zu der Art, wie wir uns auf Reisen begeben. Wir recherchieren und buchen online. Kaufen Tickets vorab. Vor der Abreise habe ich mein Smartphone mit London-Apps bestückt, Offline-Kartenmaterial heruntergeladen, eine eigene Spotify-Playlist erstellt. (Meinen London-Soundtrack gibt es hier.)