Gelegentlich entsteht der Eindruck, klassische Medien verstehen nur Chinesisch, wenn es um das Netz geht. In der Art, dass sie das Internet interpretieren wie das chinesische Zeichen für Krise, das Elemente von "Gefahr" und "Chance" enthält, und nur das Eine oder das Andere sehen.
Zwischen diesen Polen schwankten die bemerkenswertesten Netz-Aktionen klassischer Medien vergangene Woche zumindest deutlich.
Auf der einen Seite das ZDF, das die Art von Enthusiasmus der Öffentlich-Rechtlichen für Digitales zeigte, der den privatwirtschaftlichen Medien oft ein Dorn im Auge ist. Andere Medienkonzerne verschicken eine Pressemitteilung, wenn sie Websites relaunchen. Das ZDF macht eine Festschrift daraus. 14 Seiten inklusive Grußworten des Chefredakteurs und des Leiters der Hauptredaktion Neue Medien.
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Quelle: ZDF.de |
Wer die Zeit dafür nicht hat: Die Mainzer relaunchen ZDF.de, heute.de und ZDFsport.de. Bilder und Videos werden prominenter. Chefredakteur Peter Frey begründet letzteres mit der Erkenntnis: "Die Menschen verbinden die Marke ZDF mit Information und Unterhaltung in Bewegtbild." An dieser Stelle bitte ein Loriot'sches "Ach was" vorstellen.