Apples iTunes-Jahresrückblick hat nicht nur einige Anwendungen zu den Apps des Jahres gekürt. Rewind 2011 erlaubt jenseits dessen auch ein paar interessante Einblicke in die App-Nutzung in Deutschland. In Hinblick darauf, welche Art App auf welchem Gerät funktioniert, wie gut Medien-Apps laufen und wieso die Verlage bei der Tagesschau-App rot sehen. Der Blick in die Rankings nach meistgekauft, meistgeladen und am umsatzstärksten lohnt sich durchaus.
Wenig überraschend wirkt, dass die Top-Seller auf dem iPhone von Spielen dominiert werden. Spitzenreiter ist aber die Messaging-App WhatsApp Messenger – was sehr schön verdeutlicht, wieso die an SMS verdienenden Carrier Kopfschmerzen von dem Thema Smartphone-Messaging bekommen. Mit Ausnahme einer Navigations-App besteht der Rest der Top Ten aus Games.
Bei den iPad-Apps dagegen zeigt sich, dass das Tablet stärker auch für produktive Zwecke genutzt wird: Hinter GarageBand folgen das Textverarbeitungsprogramm Pages, der Dokumentenviewer GoodReader und – hinter dem Spiel Die Siedler – die Programme Numbers und Keynote. Dahinter aber auch hier: Spiele.
Umsatz ist keine Spielerei
Dass Games das stärkste Segment bilden, ist nun nichts Neues. Das gilt aber nicht durchgängig, wenn es um die damit erzielte Umsatzhöhe geht. Die ersten drei Plätze im Ranking der iPhone-Apps nach Umsatz holen sich Navis (Navigon Europe, dann Navigon select) und Axel Springers Bild-App. Erst dann kommen Spiele – und weitere Navis. Neben der Tatsache, dass mit dem iPhone navigieren ein durchaus patentes Szenario darstellt, erklärt sich deren hohe Platzierung auch durch die deutlich gesalzeneren Preise – da kommt auch mit weniger Downloads mehr Geld zusammen als bei Spielen für 5,49 und Zusatzinhalten für Beträge im Eurobereich.
Umsatzbringer iPad
Mit Blick auf das iPad-Ranking lässt sich sagen, dass sich Springer in Sachen Mobile-Strategie wohl auf die Schulter klopfen kann. Platz 1 nach Umsatz Bild, Platz 2 Welt. Dahinter folgt Navigon, dann Der Spiegel. So viel zum Thema "mit Medieninhalten lässt sich auf Tablets kein Geld verdienen". Sogar iKiosk schafft es mit Rang 5 in die Top Ten. Bei dem Pdf-Kiosk dürfte allerdings die Zahl der eingestellten Titel das jeweils erzielbare Ergebnis deutlich relativieren. Trotzdem ist Rang 5 deutlich höher, als ich erwartet hätte. (Zu iKiosk bei anderer Gelegenheit mehr.) Natürlich ist bei via Abo finanzierten Apps zu berücksichtigen, dass die Lebenszeit und dadurch das, was sich mit dem einzelnen Nutzer an Umsatz erzielen lässt, höher ausfällt als bei Games. Nichtsdestotrotz: Als der so heiß geliebte Proof of Concept lässt sich das schon sehen.
Und auch das Ranking der Gratis-Apps zeigt, dass Medieninhalte funktionieren können. So glücklich werden Verlage hier allerdings nicht schauen, sondern eher wieder über die Apps der Öffentlich-Rechtlichen klagen aufgrund einer Tagesschau-App auf Rang 3 des iPhone- und Rang 6 des iPad-Rankings.
Was daraus bleibt: Medieninhalte können auf iPhone und iPad durchaus funktionieren. Auch wenn ich die Meinung der Apple-Redaktion nachvollziehen kann, die als interessanteste iPad-Apps im Nachrichtensegment Zite, Instapaper und Flipboard ausgewählt hat. Die restlichen App-Empfehlungen sollte man im übrigen durchaus querlesen: Da sind einige interessante Dinge dabei.
Eine Spielwiese zu den Themen Digitale Medien, Technologie, Social Media, Mobile, App Economy, E-Commerce, Netzpolitik und Zukunftstrends, garniert mit Analogien zum digitalen Leben. Vorsicht, freilaufender Sarkasmus.
Dienstag, 13. Dezember 2011
iTunes Rewind 2011: Ein paar Erkenntnisse aus dem Apple Ranking
Labels:
1,
App,
Apple,
Erfolg,
iPad,
iPhone,
Jahresrückblick,
Medien,
Ranking,
Rewind,
Rewind 2011,
Springer,
Umsatz
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen