Sonntag, 9. Oktober 2011

FAS und CCC zeigen, wie passend der Begriff „Bundestrojaner“ ist.

Der Chaos Computer Club hat den Bundestrojaner erfolgreich seziert. Ergebnis: Der Name ist auf extrem vielen Ebenen passend.
Denn laut der Analyse ist das Ding das Rundum-sorglos-Paket für Ermittler und hat einige Dinge im Gepäck, die er nach Bundesverfassungsgericht gar nicht haben dürfte. Und ist zudem hingepfuscht.

Highlights:
- Komplett-Suite, deren Bestandteile sich remote nachladen lassen. Inklusive Bildschirmfoto-Tool.
- Schickt die Daten über die USA.
- Und ist gegen Fremdzugriffe schlechter geschützt als Flirtportale. Der Trojaner kann also auch anderen die Tür aufmachen.
- Ganz besonders toll: Kann auch Programme und Daten unbemerkt auf dem Rechner installieren. Großartig für die Beweiskraft.

Aus Frank Schirrmachers Text:
„Das Ergebnis, wenn die Analyse des Chaos Computer Clubs zutrifft, ist eindeutig, und das Ergebnis ist schlimm: Die staatliche Überwachungssoftware verfügt nicht nur über illegale Fundamentalfunktionen, sie scheint auch so fahrlässig programmiert zu sein, dass jeder, der den Trojaner entschlüsselt hat, alle anderen gleichartigen knacken und fernsteuern kann.“

Schirrmacher: http://www.faz.net/aktuell/politik/staatstrojaner-code-ist-gesetz-11486546.html

Allgemeine Darstellung: http://www.faz.net/aktuell/chaos-computer-club-der-deutsche-staatstrojaner-wurde-geknackt-11486538.html

Frank Riegers Gastbeitrag: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-amtlicher-trojaner-anatomie-eines-digitalen-ungeziefers-11486473.html


Bundestrojaner indeed.

UPDATE: Laut FAZ.net dementiert das Bundesinnenministerium, dass es sich bei der von CCC untersuchten Software um den Bundestrojaner handelt. Next up: Länderbehörden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/nach-enttarnung-des-staatstrojaners-innenministerium-trojaner-nicht-eingesetzt-11487583.html

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