In all den Diskussionen über Big Data, Datenkraken und
Informationsflut im Netz geht eins gelegentlich unter: Das Datenmeer
kann nicht nur ein reiches Gewässer zum Fischen sein, es eignet sich
auch als simpler Spiegel.
Vieles von dem, was im Netz zu sehen ist, ist unschön, unbequem,
hässlich. Das ist aber nicht die Schuld des Netzes, sondern unsere.
Der Spiegel kann nicht viel dafür, was er zeigt. Und gute
Algorithmen sind ein gnadenloser Spiegel.
Ein frisches, plakatives Beispiel liefert die Werbeagentur Ogilvy
& Mather Dubai für UN Women: In Printanzeigenmotiven platziert
die Agentur über dem Mund von Frauen Google-Autocomplete-Vorschläge
zu Formulierungen wie "women should", "women need to", "women
shouldn't" oder "women cannot". Und das, was Googles
automatische Komplettierung da ausspuckt, ist durch die Bank gruslig
und rückständig.
Shouldn't have rights, shouldn't vote, need to be put in their
place, cannot be trusted, should be slaves.
Das Bild ist klar.
Bild: Christopher Hunt et al, Auto Complete Truth, Behance. |