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Freitag, 15. Februar 2013

Welchen Schaden Amazon durch den Shitstorm nehmen wird? Gar keinen. Eine Übung in datengestütztem Zynismus

Und wieder geht es los, das Händeringen im Netz. Die Wut. Die Boykottaufrufe. Diesmal trifft es Amazon, das nach dem ARD-Beitrag Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon im Netz hart angegangen wird wegen den Bedingungen, zu denen Leiharbeiter in Logistikzentren des E-Commerce-Riesen tätig sind. "Schweinerei", "Faschismus", "Da kauf ich nie mehr" heißt es auf Facebook und Twitter. Shitstorm eben. Die Macht nicht der Straße, sondern der sozialmedialen Fahrstreifen auf dem Datenhighway schickt sich an, Amazon zu  überrollen. Und die ersten fragen sich, wie sich das auf Amazon, dessen Image und dessen Geschäft auswirken wird, auch weil der Konzern im Netz eigentlich nicht reagiert.

Die Antwort ist simpel: Amazon wird so pleitegehen wie Wiesenhof. Der Geflügelproduzent, dem hintereinander eine ARD-Doku, ein Hygieneskandal und das Sponsoring von Werder Bremen um die Ohren geflogen sind, der dabei jedes Mal ordentlich Federn im Netz lassen musste. Und der im vergangenen Geschäftsjahr 1,33 Milliarden Euro erwirtschaftet hat, ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (Das Mutterunternehmen, die PHW-Gruppe, hat sogar 2,34 Milliarden erzielt, 5,2 Prozent mehr.)

Bild: Amazon.

Anders ausgedrückt: Wiesenhof hat keinen Schaden erlitten, ist sogar gewachsen. Amazon hat 2012 knapp 6,45 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet. Und diese Zahl wird in diesem Jahr ebenfalls wachsen. Welchen Schaden Amazon durch den Shitstorm nehmen wird? Gar keinen.