Manchmal ist es schon lustig. Da spricht Zeit-Online-Chefredakteur Jochen Wegner Anfang letzter Woche noch darüber, dass sich die multimedialen, interaktiven und animierten Erzählelemente, wie sie Multimediareportagen wie Snowfall oder Stalinallee einsetzen, auch hervorragend für Features eigneten, um komplexe Zusammenhänge zu erklären, und dass das ein noch unterschätzter Hebel im Onlinejournalismus sei. Und am Freitag legt der Guardian quasi wie bestellt NSA Files: Decoded vor. Ein Multimedia-Feature, das für Nutzer die komplexe Thematik mit Text, Videos, Grafiken und Animationen aufbereitet, versucht, es für jeden greif- und begreifbar zu machen.
Der Guardian illustriert, was Multimediafeatures leisten - und welche Probleme auftreten können. |
Aber fangen wir etwas weiter vorne an, die Zeilen oben sind eher ein innerer Monolog als ein Texteinstieg.
Beim Thema Zukunft des Journalismus und der Frage, was der Onlinejournalismus an neuen Möglichkeiten bietet (die Menschen dann vielleicht auch Geld wert sind), stechen eine Reihe von Leuchtturmprojekten aus dem Nebel heraus, in dem wir unseren Pfad suchen. Multimedia-Reportagen, die aufwendig Text, Video, animierte Elemente und Visualisierungen verbinden, um Geschichten zu erzählen. Sie stechen heraus, weil sie sichtbare, griffige Beispiele darstellen, nicht zwangsläufig, weil sie wegweisend sind. Einiges davon führt aber schon auf richtige Pfade. Meist dient als Referenz und Kürzel für diese Multimediareportagen das Projekt Snowfall der New York Times.
Es gehört ja zu den Eigenarten von Debatten über die Zukunft des Journalismus, dass die NYT als leuchtendes Beispiel und Vorreiter herhalten muss, eine Art Steve Jobs der Medienwelt. In vielen Fällen auch zurecht, aber sie sind nicht die einzigen, die sich an derartigen Dingen versuchen. Und gerade aufgrund ihrer herausgehobenen Stellung nicht das beste Beispiel, weil sich hier gesammelte Erfahrungen nur begrenzt auf andere Titel übertragen lassen.
Es gehört ja zu den Eigenarten von Debatten über die Zukunft des Journalismus, dass die NYT als leuchtendes Beispiel und Vorreiter herhalten muss, eine Art Steve Jobs der Medienwelt. In vielen Fällen auch zurecht, aber sie sind nicht die einzigen, die sich an derartigen Dingen versuchen. Und gerade aufgrund ihrer herausgehobenen Stellung nicht das beste Beispiel, weil sich hier gesammelte Erfahrungen nur begrenzt auf andere Titel übertragen lassen.