Nach den Vorabberichten vor einigen Wochen gewährt Google jetzt einen Blick darauf, wie es sich sein Augmented-Reality-Projekt Glass vorstellt. Vorstellt, wohlgemerkt, weil sowohl das Präsentationsvideo als auch die Fotos mit Gestellen der internetfähigen Brille Mockups sind, Konzeptskizzen.
Gleichwohl zeigt der Clip zu "Project Glas: One Day...", wohin die Reise geht:
Die Welt durch die Brille auf der Nase wie Google sehen. Und das hat tatsächlich viel von Science Fiction à la Charles Stross.
Wie die Protagonisten in den Büchern Halting State und Rule 34 wird die Brille zum Interface mit der erweiterten Welt. Im Clip werden Termine, Nachrichten, Wegbeschreibungen, wichtige Infos einfach direkt ins Sichtfeld eingeblendet. Und simpel gesteuert - über Sprache oder Gestik und Mimik. Wobei Sprache das am ehesten umsetzbare darstellt.
Als Konzept sieht das spannend aus - auch wenn es noch weit von der Umsetzung entfernt ist und einigen vermutlich auch gruslig erscheinen dürfte. Es treibt die Entkörperlichung von internetfähigen Geräten noch einen Schritt weiter als Apples iPhone-Assistent Siri. Der Denkansatz weist trotzdem Ähnlichkeiten auf - nicht umsonst sind die vorgeführten Funktionalitäten sehr ähnlich.
Die Brille wäre eine noch bruchlosere Interaktion mit digitalen Informationen, eine noch deutlichere Verschmelzung von on- und offline. Wie schon früher hier geschrieben: Die erweiterte Realität wird so im Wortsinn Teil der Wirklichkeit, des Normalen.
Es wird spannend sein zu sehen, wie Google X die Vision weiterentwickelt und was davon umsetzbar wird. Und ich finde es erfreulich, dass das Labor jetzt erste Blicke erlaubt, den Ideenprozess in Teilen transparent macht. Auf einer eigenen Google+-Page präsentiert sich das Projekt natürlich auch. Alles weitere wird sich zeigen. Verwendungsszenarien gibt es. Und dass sich diese AR-Brille so schön mit Google Maps, Google+ und anderen Google-Diensten vertragen würde wie im Video, das scheint absehbar.
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